Dienstag, 6. April 2010

Reise, Reise

Letzten Donnerstag um kurz nach 17h befand ich mich in Basel. Auf der unbekannten, hinteren Seite des Bahnhofes wurde ich schon erwartet von Edi, meinem Fahrer für die nächsten Stunden.

Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, nach Polen zu gelangen. Spontan fallen Dir sicher Flugzeug und Bus ein, aber es geht noch kreativer.
In den letzten Jahren reiste ich vorzugsweise mit dem Nachtzug im Liegewagen ab Basel oder gezwungenermassen im Reisecar ab Bern. In Betracht zog in auch das Flugzeug, verwarf jedoch diese Idee immer wieder, weil die Flughäfen nicht in der Nähe meines Zieles waren.
Wenn ich also nach Toruń reiste, konnte ich im Car sitzen bleiben und mit dem Zug konnte ich in Kutno umsteigen und war auch innert kurzer Zeit an meinem Ziel.

Für dieses Mal entschied ich mich für eine Mitfahrgelegenheit mit dem Auto.
In einem Forum für Polen in der Schweiz gab es für Ostern genügende Angebote und die Wahl fiel auf Edi. Die Gelegenheit nutzte auch Paweł, ein junger Pole, der auch schon beim Auto auf mich wartete.
Nach kleinen Gepäckverstauungsproblemen fanden wir rasch auf die Autobahn und fuhren gen Norden.
Das Auto als Reisemittel ist als Beifahrer äusserst bequem. Der noch junge Saab bot mir eine schmerzlose Reise, was nicht jeder Car von sich behaupten kann.
Nach Staus und Pausen an abgelegenen Raststätten im deutschen Niemandsland fuhren wir gegen halb drei in der Nacht über die Polnische Grenze mit dem Ziel: der Bahnhof von Wrocław.
Dank einem Kaffee bei einer grossen, amerikanischen Kette fand ich genügend Kraft, gegen sechs Uhr Morgens meine Fahrkarte zu kaufen. Doch aufgepasst: Der Schalterschluss fiel natürlich auf mich und morgens ist mein bescheidenes Polnisch noch nicht so frisch. Aber an der wild gestikulierenden Fahrkartenverkäuferin ablesend, verstand ich langsam, ich sollte mich wohl an einen anderen Schalter wenden. Erraten, getan, hielt ich bald darauf mein Fahrdokument in den Händen.
Die Fahrt in der ersten Klasse war wunderbar. Draussen regnete der Regen mit dem Schnee um die Wette, der weiche Sessel wollte meinen Schlaf erzwingen und das ruckeln des Zuges tat seiniges nur noch dazu.
Gut das ich nicht wusste, dass Minuten später ein Fahrleitungsschaden den Bahnverkehr im Bahnhof Wrocław weitgehend unterbrach.
Weitab von solchen Gedanken fand ich mich nach langen sieben Stunden Fahrt am Bahnhof von Olsztyn und nach einem weiteren Umsteigen und einer kurzen Fahrt im Schienenbus wurde ich in Wipsowo mit dem Auto abgeholt.
Sehr bald darauf war ich am Ende meiner langen Reise in Jeziorany und durfte mich so richtig erholen.

Die Neuentdeckung einer weiteren Möglichkeit für die Reise nach Polen entpuppte sich als Glückstreffer. Da ich sehr gerne Beifahrer bin und die Reise somit geniessen konnte, eröffnete mir eine neue, angenehme Art des Reisens für die weiteren Male.
Das Organisieren erfordert schon etwas Fingerspitzengefühl wie auch das endgültige Suchen und Aufeinandertreffen mit der gesuchten Person.


(Mit dabei: Hooverphonic - Sit Down and Listen to... und Scala & Kolacny Brothers - It all Leads to this)

3 Kommentare:

  1. Yasmin Gutierrez6. April 2010 um 18:38

    und dann warst du fix und fertig, nehme ich an. oder? so eine lange Reise. Ich nehme auch an, dass du ganz schön herzig empfangen wurdest!!!

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  2. Hallo Niklaus

    Herzliche Gratulation zu Deinem Blog. Rosemarie und ich finden Deine Seiten sehr informativ und interessant. Wir sind gespannt, was Du noch alles erlebst und uns zu erzählen weisst. Wir wünschen Dir weiterhin eine gute Zeit!

    20.04.2010/Rosemarie und Ernst

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  3. Hallo Chlous, schön immer wieder von dir zu lesen! Danke auch für die Karte, Amélie schaut sie immer wieder gerne an! Geniesse deine Ausszeit und grüsse mir dein Schätzeli lieb! Big hug Andrea

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